Fragen an die Parteien zur Nationalratswahl

Um Ihnen bei Ihrer Wahlentscheidung zu helfen, haben wir im Namen unserer Bildungsinitiative „Gemeinsame Bildung 2.0“ – einem Zusammenschluss von über 50 Organisationen mit dem Arbeitsschwerpunkt Bildung – einige Fragen zum Thema Bildung für die bevorstehenden Nationalratswahlen zusammengestellt.

Wir sind überzeugt, dass Bildung der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft ist. Angesichts der vielfältigen Krisen in der Welt und im Bildungssystem muss Bildung stärker in den Fokus der politischen Diskussion rücken. Daher möchten wir Ihnen die Standpunkte der Parteien kurz und knapp zum Nachlesen geben.

Unsere Fragen ergingen an sämtliche wahlwerbende Parteien. Wir baten um Antwort bis zum 24.08. Einlangende Antworten werden an dieser Stelle sofort veröffentlicht.

Unsere Fragen lauten wie folgt:

 

FRAGE 1: Gemeinsame Schule für alle 6–15 Jährigen:

Alle Schülerinnen und Schüler sollen in einer gemeinsamen, inklusiven Schule jene Bildungsangebote bekommen, die ihren Lernvoraussetzungen entsprechen. Sind Sie für eine gemeinsame Schule ALLER Schülerinnen und Schüler?

  1. i) Wenn ja, wie wollen Sie das erreichen?
    ii) Wenn nein, erklären Sie bitte, warum nicht?

FRAGE 2: Chancengerechtigkeit:
Welche konkreten Maßnahmen plant Ihre Partei, um in Österreich mehr Chancengerechtigkeit unabhängig vom Bildungsgrad der Eltern zu erreichen?

FRAGE 3: Qualitätsvoller Kindergartenbesuch für alle Kinder:
Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um allen Kindern einen qualitätvollen Kindergartenbesuch zu ermöglichen?

FRAGE 4: Investitionsbedarf:
Österreich liegt bei den Bildungsausgaben gemessen am BIP sowohl mit Blick auf die Elementarbildung als auch auf den Schulbereich unter dem OECD-Schnitt und deutlich unter den Ausgaben von Top-Performer Ländern innerhalb der EU. Sehen Sie Handlungsbedarf und wenn ja, in welchen Bereichen besteht Ihrer Meinung nach der dringendste Investitionsbedarf?

FRAGE 5: Umwandlung von Sonderschulen:
Befürworten Sie die Umwandlung der Sonderschulen zu Regelschulen und treten Sie somit für die Abschaffung des segregierenden Orts der Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen ein?

FRAGE 6: Aufhebung der 2,7% Deckelung für Inklusion:
Treten Sie dafür ein, die 2,7% Deckelung für den Bereich der Sonderpädagogik/Inklusion sofort aufzuheben und die Ressourcen nach dem tatsächlichen Bedarf zuzuweisen?

FRAGE 7: Planungssicherheit und Mangel an Lehrpersonen:
Wie kann es gelingen, dass das Ministerium und die Bildungsdirektionen zielsicherer vorausplanen können, insbesondere vor dem Hintergrund des eingetretenen Lehrermangels und der demographischen Veränderungen?

FRAGE 8: Pädagogische Expertise und Personalressourcen:
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um dem Mangel an Lehrpersonen entgegenzutreten? Welche anderen Personalressourcen erscheinen Ihnen zentral für eine gelingende Bildung?

FRAGE 9: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Schule für das 21. Jahrhundert:
Welche konkreten Verbesserungsvorschläge haben Sie hinsichtlich der Ausstattung der Schulen und der Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte? Wie wollen Sie eine Schule für das 21. Jahrhundert fördern (Stichworte: Öffnung der Schulen im pädagogischen Sinne, Bildungsinhalte für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler, Projektunterricht etc.)?

FRAGE 10: Bildungsbegriff:

Basis aller bildungspolitischen Initiativen ist Ihr Verständnis von Bildung. Deswegen möchten wir abschließend fragen, ob Sie die Aufgaben der österreichischen Schule, dargelegt im §2 SCHOG, als noch zeitgemäß empfinden und wie Sie Ihren Bildungsbegriff beschreiben würden.

Antworten:

Antworten der KPÖ eingelangt am 04.07.24
PDF – 41,7 KB 45 Downloads
Antworten der GRÜNEN eingelangt am 22.07.24
PDF – 91,4 KB 23 Downloads

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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