Wir fordern

eine gemeinsame Bildung der 3- bis 15-Jährigen:

  • damit mehr Bildungsgerechtigkeit hergestellt werden kann
  • damit Inklusion und Integration gelingen kann
  • damit die vielfältigen Potentiale aller Schüler:innen besser gefördert werden können

 

Gemeinsame Bildung heißt für uns: 

Soziale Durchmischung und Vielfalt in allen Bildungseinrichtungen. Sie sind wichtig, um gemeinsame, verbindende Erfahrungen zu machen. Dies gilt für Kinder und Jugendliche jeden Alters. Wir brauchen daher gemeinsame Kindergärten, gemeinsame Volksschulen und gemeinsame Schulen für die 10- bis 15-Jährigen, in denen alle Kinder - unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Herkunft, ihren Noten und ihren Fertigkeiten - miteinander und voneinander lernen dürfen und gefordert und gefördert werden.

 

Um dies zu gewährleisten, hat der Staat optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.

 

Wir sind der Überzeugung, dass eine gemeinsame Schule allen Kindern und Jugendlichen, aber auch unserer Gesellschaft, Wirtschaft und dem Staat insgesamt besser tun würde als das derzeit bestehende selektive System.

 

"Ohne gemeinsame Bildung wird es keine zukunftsfähige, chancengerechtere, inklusivere, sozialere Gesellschaft in unserem Staat geben. Da mir das äußerst wichtig ist und ich auch der festen Überzeugung bin,  dass wir nur mit einer solchen Gesellschaft kommenden Herausforderungen schaffen werden, unterstütze ich unsere Initiative mit Haut und Haar."

Markus Astner

Lehrer an einer AHS

 

 

"Eine gemeinsame Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrem sozialen, ethnischen und religiösen Hintergrund, ist das Fundament einer funktionierenden, demokratischen und inklusiven Gesellschaft.

Deshalb brauchen sie eine pädagogisch fundierte und empathische Lernbegleitung und ein chancengerechtes Schulsystem von der Kleinkindbetreuung bis zum Ende der Pflichtschulzeit und darüber hinaus.

Diesem Ziel widerspricht unser derzeitiges segregierendes Schulsystem eklatant, weil es 10-jährige Kinder als MS- und AHS-reif aussortiert und Kinder mit Defiziten aussondert."

 

Peter Fischer

Lehrer an einer AHS

 

 

"Die Entscheidung, welchen Bildungsweg ein Kind einschlagen will, kommt in der 4. Schulstufe mit 9,5 Jahren viel zu früh. Potentiale von Kindern sind in diesem Alter noch lange nicht klar zu erkennen und daher setzte ich mich für die gemeinsame Bildung aller Schüler*innen während der Pflichtschulzeit ein.  Im Alter von 15 Jahren kann überwiegend eigenverantwortlich eine Entscheidung zu Lehre oder höherer Bildung von Jugendlichen getroffen werden.

Alle Kinder haben ein Recht, mit den Kindern in ihrer Nachbarschaft in die Schule zu gehen und mit ihren eigenen Stärken und Schwierigkeiten gesehen zu werden. Demzufolge müssen alle Kinder, ob hochbegabte oder mit Handicap, individuell gefördert und unterstützt werden.  

Ein gemeinsamer Schulbesuch aller Kinder und die damit sichtbar werdende Heterogenität der Gruppe fördert die Toleranz, die wir für ein friedliches Zusammenleben brauchen."

 

Sandra Lang

Geschäftsführerin

Landeselternverband Vorarlberg

"Mein Anliegen: Kinder und Jugendliche ernst nehmen, individuelle Förderung und soziale Integration versuchen. 10 Jahre im Schulversuch „Integrierte Gesamtschule“ lernte ich mit und von Kindern der 3. Leistungsgruppen, dass soziale Selektion und das Abstempeln von Kindern als "dumm", "nicht begabt" und "nicht wichtig" ein Systemfehler der österreichischen Noten- und Ausleseschule ist.

Als Vater und als Großvater hab ich erlebt, was Kindern, Eltern und Lehrer:innen an der "Schnittstelle" Volksschule/Mittelschule/AHS-U und in der 8./9. Schulstufe zugemutet wird.

Ich halte es mit dem Pädagogen Jan Amos Comenius: "Allgemeinbildung ist die Bildung aller in allem". Ich bin Jahrgang 1947 und immer noch aktiv unterwegs für eine demokratische, sozial integrative, inclusive und ganztägige gemeinsame Pflichtschule. Eine gemeinsame Schule mit ausreichend Personal, Lern- und Freizeiträumen ist notwendig und möglich. Auch wenn ÖVP-Politiker:innen das noch nicht einsehen wollen."

Reinhart Sellner

1971 – 2012 und seit 2023 Lehrer an einer Wiener AHS

 

 

Mit der Gründung einer „Offenen Klasse“ an der Hauptschule Oberneukirchen habe ich schon im vergangenen Jahrtausend den gemeinsamen Unterricht für ALLE initiiert und durchgeführt. Mittlerweile lehre ich an der Pädagogischen in Oberösterreich im Bereich der Inklusiven Pädagogik. Unterricht, der ALLEN gerecht wird verlangt eine radikale Änderung unseres Schulsystems. Weil ich gegen Ausschluss (=Exklusion) bin, bin ich für Inklusion. Für die Schule bedeutet das, das GEMEINSAME in den Vordergrund zu stellen. Eine gemeinsame Schule ist per se eine integrative Schule. Dies zu erreichen ist ein Ziel, das uns zu einer demokratischen, humanen und solidaischen Gesellschaft führt.

Dafür setze ich mich all meiner Kraft ein.

Willi Prammer

 

"Warum ich für eine Gemeinsame Schule eintrete?

Weil es mir ein sozialpolitisches Anliegen ist, dass Schule für möglichst alle Kinder gut sein soll.

Als Volksschullehrerin seit über 20 Jahren in einer integrativen Mehrstufenklasse auch mit schwerstbehinderten Kindern erlebe und lebe ich in unserer Klasse "Schule für alle Kinder" bei den 6-11jährigen.  Warum sollte das bei älteren Schüler:innen nicht genau so gut funktionieren? In der Freinetpädagogik tauschen wir uns mit Pädagog:innen aus vielen Ländern der Erde aus; ein derartig selektierendes System wie in Österreich wird kaum wo anders  praktiziert. Es ist an der Zeit Schule anders zu (er)leben!"

Eva Neureiter

 

"Schule kann eine solidarische, zukunftsfähige,  inklusive Gesellschaft prägen.  Wenn man sie lässt.

Darum: Schüler:innen in ihren  individuellen Begabungen abholen. Durchlässigkeit, mehr Zeit für sozio-emotionale  Entwicklung, Platz für Begegnung auf Augenhöhe
 und mehr Mitsprache der Schüler:innen in einer gemeinsamen Schule. Jetzt!
Dafür will ich kämpfen.“

 

Sonja Tollinger

Obfrau Integration Tirol

Lehrerin an einer PTS

 

 

In meiner beruflichen Arbeit als Fachdidaktiker und Lehrbuchautor sowie als Erziehungswissenschafter bin ich in Österreich immer wieder an Systemgrenzen gestoßen, die gemeinsame Bildung für alle verhindern. Kolleg:innen aus der Welt konnten das nie nachvollziehen. Wir können nur gewinnen, wenn wir nicht auf das Trennende in der künftigen Entwicklung der Gesellschaft setzen.

 

Michael Schratz

Gründungsdekan der School of Education
an der Universität Innsbruck