Im Bildungsbereich gibt es jede Menge Baustellen. Manche sind offensichtlich (z.B. LehrerInnenmangel), manche betreffen nur einen Teil (z.B. Diskriminierung Benachteiligter), manche werden nicht gerne thematisiert (Mobbing) und manche kaum gesehen. Z.B. die Problematik der Übergänge. Was sind das für Baustellen? Wer nimmt sich dieser an? Wie könnte man diese Baustellen bearbeiten und einer Besserung zuführen?: Teil 1: Transition
Transition
Was wissen die LehrerInnen aus der Volksschule eigentlich darüber, was die SchülerInnen in der Sekundarstufe 1 (Gymnasium bzw. Mittelschule) in den unterschiedlichen Schulen eigentlich erwartet und was vorausgesetzt wird? Und was wissen die LehrerInnen der Sekundarstufe 1 über das, was so in den verschiedenen Volksschulen gelehrt wird? Und wozu führt die Unkenntnis auf beiden Seiten, wenn die Erwartungen der Lehrpersonen nicht der Realität entsprechen. Wenn LehrerInnen glauben, sie müssten bereits in der Volksschule so viel Druck erzeugen bzw. übermäßige Anforderungen stellen, damit die Kinder dann gut vorbereitet in die Sekundarstufe gehen können. Oder wenn LehrerInnen in der Sekundarstufe 1 Kompetenzen erwarten, die VolksschülerInnen noch gar nicht entwickelt haben.
Dieser Problematik kann man, meiner Meinung nach, nur im Dialog zwischen den Lehrpersonen aus den verschiedenen Schultypen begegnen. Im Austausch, damit beide Seiten ein Verständnis füreinander entwickeln. Zu hoffen, dass jeder Lehrperson dieser Umstand klar ist und er/sie behutsam damit umgeht, ist ein Wunschtraum.
Da dies im bestehenden System sehr zeitaufwändig und komplex ist, da die SchülerInnen im Alter von 10 Jahren in verschiedene Schulen gehen bzw. aus verschiedenen kommen, ist mein Rückschluss: Eine gemeinsame Schule nach der Volksschule würde in dieser Thematik zu einer Verbesserung führen, da sich die LehrerInnen aus weniger Schulen dann besser vernetzen könnten und gemeinsam ein Miteinander in Schulfragen entwickeln könnten.
Wie geht es eigentlich Kindern, wenn sie nach der 4. Klasse Volksschule getrennt werden, die gewohnte Schule verlassen, in ein neues Umfeld kommen, vielleicht sogar von ihren besten Freundinnen/Freunden getrennt werden? Wie verläuft hier der Übergang? Für die meisten, nehme ich an, eine schwierige Zeit.
Verschärft wird dieser Umstand auch noch durch unser System, dass bestehende Freundschaften nicht nur durch den Wunsch in eine bestimmte Schule zu gehen, sondern auch, dass diese durch die frühe Trennung in Mittelschule und Gymnasium gefährdet werden.
Mein Fazit: Eine gemeinsame Schule nach der Volksschule würde in dieser Problematik zu einer Verbesserung führen, die Kinder könnten dann in ihrem gewohnten Umfeld mit ihren Freunden und Freundinnen weiterhin miteinander und voneinander lernen. Und eine wünschenswerte Kooperation zwischen den Volksschulen und einer darauffolgenden gemeinsamen Schule würde eine Transition ebenso erleichtern, da ein gemeinsames Konzept diesen Übergang auch erleichtern würde.
© Markus Astner
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