Gesundheit und Gemeinsame Bildung
Gesundheit und Gemeinsame Bildung- was haben sie miteinander zu tun? Vieles!
Eine Schule, die Inklusion und Diversität lebt, in denen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkünfte und Fähigkeiten gemeinsam von der 1. bis zur 8. Schulstufe miteinander und voneinander lernen dürfen, bietet einen Rahmen und lebendigen Raum, der weit mehr als ein Ort der Wissensvermittlung ist. Sie ist ein schützender Ort des Zusammenhalts, des füreinander Sorgens und des miteinander Aufblühens.
Eine gelingende inklusive gemeinsame Schule fördert durch ihre Vielschichtigkeit auf natürliche Art und Weise Charakterstärken wie Empathie, Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse, Toleranz, Fürsorglichkeit, Gefühl von Zu(sammen)gehörigkeit, …. Das hemmt durch gelebte Demokratie das Entstehen von Vorurteilen und bereitet den Boden für ein harmonisches Miteinander, das langfristig Stress und psychische Belastungen mindert bis verhindert und eine Basis für psychische und in Folge physische Gesundheit ist.
Studien belegen, dass eine inklusive gemeinsame Schule einen positiven Einfluss auf Gesundheit und soziales Miteinander hat. Hier Links zu einigen Beispielen:
- UNESCO-Bericht zur psychischen Gesundheit und inklusiver Bildung hebt hervor, dass inklusives Lernen soziale Teilhabe und Wohlbefinden von Schüler:innen fördert und dazu beiträgt, Stigmatisierung abzubauen und die psychische Gesundheit zu stärken.
- Studie zur psychischen Gesundheit in Schulen betont, dass psychische Probleme im Kindesalter oft Vorläufer für spätere psychische Erkrankungen sind. Sie zeigt, dass Schulen, die auf Inklusion setzen, Ressourcen schaffen, die das Wohlbefinden und die Resilienz von Schüler:innen fördern.
- Studie zu Gesundheitskompetenz und schulische Inklusion unterstreicht, dass Inklusion die Stärken aller Kinder fördert und durch ein unterstützendes und wertschätzendes Umfeld deren psychische Gesundheit stärkt.
Durch die Verknüpfung von Forschungsergebnissen mit politischen Maßnahmen kann ein Rahmen für eine gemeinsame inklusive Schulen geschaffen werden, die die psychische und physische Gesundheit Einzelner und unserer Gesellschaft langfristig fördert.
Wodurch?
- Investition in Schulressourcen: Politik muss alle Schüler:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen unterstützen, indem sie in gut ausgestattete Schulen und Personal investiert und dadurch deren Psychosomatische Gesundheit fördert.
- Förderung gemeinsamer Aktivitäten: Gemeinsames Lernen und Freizeitaktivitäten fördern die soziale Integration und stärkt psychische und physische Gesundheit durch sportliche und kulturelle Angebote.
- Evaluierung ist Grundlage für die Entwicklung von Indikatoren psychosozialer Gesundheit, Resilienz und sozialer Integration.
- Anreiz für Schulen und Lehrkräfte durch Unterstützung, Fördergelder oder Auszeichnungen.
- Kommunikation und Bewusstseinsbildung: Studien für Kampagnen nutzen, um die Öffentlichkeit von den Vorteilen inklusiver Bildung zu überzeugen und die Akzeptanz und Unterstützung für gemeinsame Schulen zu steigern.
- Entwicklung inklusiver Lehrpläne, die auf Vielfalt eingehen und individuell zugeschnittene Lernstrategien fördern.
Eine „gute“ gemeinsame Schule bindet alle Schüler:innen unabhängig ihrer individuellen Fähigkeiten und Hintergründe ein und geht einfühlsam auf spezifische Bedürfnisse ein. Genauso ist es ihr ein Herzensanliegen, alle Begabungen, Fähigkeiten und Stärken zu entdecken, anzuerkennen und Möglichkeiten zu schaffen, damit möglichst viele genutzt werden können, um individuelles Wachsen und Aufblühen zu ermöglichen. Sie fördert auch dadurch die psychosomatische Gesundheit aller, indem sie vielfältige Wege und Methoden nutzt. Dazu gehören unter anderem ein „Universal Design for Learning“ durch die Gestaltung inklusiver Lernumgebungen, in denen alle Schüler:innen unabhängig ihrer Fähigkeiten Fortschritte machen können und flexible Ansätze bieten, um Barrieren zu minimieren. Hauptprinzipien
- Engagement (Das Warum des Lernens): Alle werden durch vielfältige Möglichkeiten, ihr Interesse zu wecken und sich zu engagieren motiviert und aktiv eingebunden.
- Darstellung (Das Was des Lernens): Informationen werden auf vielfältige Art und Weise präsentiert, um unterschiedlichen Lernstilen gerecht zu werden.
- Handlung und Ausdruck (Das Wie des Lernens): Schüler:innen dürfen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf unterschiedliche Art und Weise präsentieren.
Das wiederum ist eine Basis für …
- Positives Klassenklima: Wertschätzung, Respekt und Empathie werden gelebt und gefördert, damit sich alle sicher und akzeptiert fühlen können.
- Differenzierung: Anpassung der Lehrmethoden, Materialien und Aufgaben an unterschiedliche Bedürfnisse und Lernstile der Schüler:innen.
- Kooperatives Lernen: Schüler:innen arbeiten in gemischten Gruppen zusammen, um voneinander zu lernen und gemeinsame Ziele zu erreichen.
- Schülerzentriertheit: Interessen, Talente und Bedürfnisse aller Schüler:innen werden möglichst anerkannt und berücksichtigt.
- Buddy-Systeme: gegenseitige Unterstützung, besonders bei praktischen oder sozialen Herausforderungen.
- Fortbildungen der Lehrkräfte, die das Verständnis für Inklusion und die Entwicklung kreativer Lösungsansätze fördern und stärken.
- Elternarbeit: Eltern werden eingebunden und aktiv am Schulleben beteiligt.
Langfristige gesellschaftliche Auswirkungen gelingender gemeinsamer Bildung:
- Nachhaltige Vorbereitung auf ein vielfältiges Miteinander in einer diversen Gesellschaft durch das Verinnerlichen von Akzeptanz und Kooperation.
- Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, indem bereits Kinder lernen, Unterschiede als Stärke zu begreifen.
- Das stärkt langfristig emotionale Stabilität, soziales Miteinander und gesellschaftliche Klima, soziale Sicherheit und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft aus
All das fördert evidenzbasiert psychische und physische Gesundheit und wirkt sich nachhaltig und langfristig positiv auf unsere Gesellschaft und unsere Zukunft aus.
Eine gelingende gemeinsame Schule verbessert die Bildungschancen aller, ist eine Keimzelle für eine zukunftsfähige, friedliche Gesellschaft und psychosoziale Gesundheit. Sie ist daher auch aus dem Blickwinkel „Gesundheitsförderung“ eine immens wichtige Investition in unser aller Zukunft.
Wir von Gemeinsame Bildung 2.0 bleiben dran, endlich auch in Österreich den Weg für Gemeinsame Bildung und echte Inklusion zu bereiten!